Zugsfahrten und ErinnerungArtistin

Fabian Eders eindrückliche Doku «Der schönste Tag»

Österreich als erstes Opfer des Nationalsozialismus – diese These prägte viele Jahrzehnte das Selbstverständnis vieler Österreicher_innen und das offizielle Selbstbild des Landes. Auch in der seit 1978 bestehenden Österreich-Ausstellung im ehemaligen KZ Auschwitz wurde Österreich als NS-Opfer dargestellt. Die Neukonzeption dieser Ausstellung, die die Mittäter_innenschaft auch thematisiert (eröffnet am 4. Oktober 2021), ist Ausgangspunkt von Fabian Eders Dokumentarfilm Der schönste Tag.
Den Kern des Films bilden Dialoge in Abteilen fahrender Züge. Vier Menschen, die die NS-Zeit erlebten, sprechen über ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen. Aba Lewit, KZ-Überlebender aus Polen, kam nach dem Krieg nach Wien. Er erzählt dem Regisseur Fabian Eder aus seinem Leben. Heinz Krausz, der nach Palästina fliehen konnte und später nach Wien zurückkehrte, spricht mit seinem Enkel Theo. Edith Walter war 1938 sechs Jahre alt, ihre Mutter glühende Nationalsozialistin, sie erzählt ihrer Enkelin Valerie von ihren Eindrücken. Ines Kluger aus Breslau ging nach der Evakuierung der Stadt zu ihren Schwiegereltern nach Wien, sie schildert ihre Erfahrungen ihrem Enkel Adrian. Die Dialoge entstanden im Rahmen des Zeitgeschichte-Projekts Sprich Mit Mir, das sind 15 Filme, in denen Zeitzeug_innen mit ihren Enkel_innen über ihre Erfahrungen im Nationalsozialismus sprechen.

Foto: © Stadtkino Wien

Ab 27. 1. im Kino
Sondervorstellung:
6. 2., 11 Uhr, Stadtkino im Künstlerhaus
«Gedenken, Erinnern – was lernen wir daraus?»
Gespräch mit Barbara Staudinger und Heinz Fischer
Moderation: Bernhard Fellinger (Ö1)

https://the-last-dialogue.backyard.at

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