Kunst, Wissenschaft, Klimawandel: eine Ausstellung
Man schwebt mitten übers Meer, Land ist nicht in Sicht. Auf einmal sinkt man ins Wasser, und man selbst wird klein. Das Plankton ist mit freiem Auge zu sehen, es muss vor Schallwellen gerettet werden. Ein Traum? Nein, virtuelle Realität. In der realen Realität steht man im Noise Aquarium, einer Installation der Ausstellung Change Was Our Only Chance, die als Teil der Vienna Biennale zu sehen ist. Mittels VR-Brille taucht man in ein Spiel ein, das die fatalen Auswirkungen von Lärm durch Sprengungen, Fracking, Schiffe etc. auf das lebensnotwendige Plankton zeigt. Wenn wir Klimawandel, Verschmutzung und Lärm weiter ignorieren, könnte schon im Jahr 2047 alles hin sein. In dieser nahen Zukunft spielt die Ausstellung, als «begehbare Erzählung»: Man spaziert durch die fiktive Stadt Turnton, lauscht Bewohner_innen, überlegt, welches Quallengericht man essen mag oder wohin einen die Reise- und Arbeits-Agentur bringen soll – denn Migration ist Normalität. Der Klimawandel ist vorangeschritten, aber die Menschheit hat etwas geändert – so die Ausgangsbasis des Projekts, das vom Linzer Kollektiv Time’s Up entwickelt wurde und auf unterhaltsame Weise Kunst und Wissenschaft mit Aktivismus zusammenbringt. Keine Dystopie, aber auch keine Utopie, sondern die Möglichkeit einer Zukunft, die uns aufrütteln will: Die Zeit ist um, tun wir was! Die Illustrationen in der Medusa-Bar haben übrigens AUGUSTIN-Illustratorinnen Silke Müller und Nina Pieper sowie Katja Seifert gezeichnet, zudem gibt es mehrere Veranstaltungen vor Ort (Vorträge, Diskussionen …)
Change Was Our Only Chance
Bis 27. September
Angewandte Innovation Lab
1., Franz-Josefs-Kai 3
Eintritt frei