ZusammenhaltenArtistin

Rebecca Horner liest den AUGUSTIN

Solotänzerin im Wiener Staatsopernballett, ehemaliger Kinderstar und AUGUSTIN-Testimonial: Mit Rebecca Horner hat sich Ruth Weismann getroffen und unterhalten. Gerhard Schmolke hat fotografiert.

Ende März, draußen stürmt gerade der Schnee. Aber drinnen ist es gemütlich. Das Café Diglas am Fleischmarkt ist eines von Rebecca Horners Lieblingscafés. Die sympathische Tänzerin muss sich beruflich zwar gerade schonen, hat dafür aber Zeit, mal ins Café zu gehen, zu lesen und die Seele baumeln zu lassen – etwas, das sie sehr gerne tut. Typisch Kaffeehauskultur, typisch wienerisch, könnte man sagen. Horner ist Wienerin und kennt daher den AUGUSTIN schon lange. «Der erste Bezug, den ich zum AUGUSTIN hatte, waren meine Schulwege, wo ich immer wieder dieselben Verkäufer_innen getroffen habe. Jeden Morgen gegrüßt zu werden, von derselben Person, da geht man nicht einfach vorbei. Man hat dann ja auch schon davon gehört, was das ist, und so habe ich eben auch jeden Tag Guten Morgen gesagt», erzählt sie.

Damals, als sie in die Volksschule ging, begann schon ihre Karriere. Zuerst als (Kinder-)Schauspielerin. Für Regisseur Helmuth Lohner stand sie etwa zusammen mit Otto Schenk vor der Kamera, sie moderierte den Kiddy Contest und einiges mehr. Irgendwann aber wusste sie: «Ich unterhalte mich gerne mit Leuten, das liebe ich. Aber auf der Bühne drücke ich mich lieber ohne Worte aus.» Auch das begann sie schon früh, mit vier Jahren im Kinderballett, danach war die professionelle Ballettausbildung ans Gymnasium gekoppelt. «Das war natürlich eine Doppelbelastung. Gerade in der Pubertät ist Schule eh langweilig. Und wenn man dann am Vormittag das macht, was man will, also trainieren, und am Nachmittag noch Schulunterricht hat, da sind dann alle der Reihe nach eingeschlafen», erinnert sich Horner lachend.

Unterstützt hat sie jedoch immer ihr «super Freundeskreis», wie sie sagt. Und das Elternhaus, in dem alle stets willkommen waren. «Oft habe ich ein ganzes Rudel Leute mitgebracht, die fanden das toll, wenn all die junge Menschen bei uns sind. Die Küchengespräche mit meinen Freunden, davon erzählt meine Mutter heute noch.» Eine Community also, die zusammenhält und mit der sie immer noch verbunden ist. «Es geht mir nicht darum, viele Leute zu haben, aber um einen Kern an Menschen, die sich aufeinander verlassen können, also Familie. Die hat sich nun mit meiner Tochter und meinem Lebensgefährten vergrößert.»

Seit 2007 tanzt Rebecca Horner an der Staatsoper, seit letztem Jahr ist sie Solotänzerin. Was die heute 29-Jährige nach ihrer aktiven Karriere machen möchte, darüber denkt sie nach, aber noch nicht zu viel. Sie konzentriert sich lieber auf das, was sie derzeit (mit Leidenschaft) tut. Und zehn Jahre wird sie schon noch tanzen können, schätzt sie. «Ich passe gut auf meinen Körper auf, ich mache nichts auf Biegen und Brechen.» Bewusstes Tanzen, bewusstes Leben und bewusste Entscheidungen, etwa für die AUGUSTIN-Kampagne. «Diese Zeitung beleuchtet die Seiten, die so vielen verborgen bleiben. Ich finde das Format sehr wichtig und spannend. Darum mache ich bei der Kampagne mit.»

 

Hintergrund der Kampagne

Wir möchten daran erinnern, wie wichtig es ist, den AUGUSTIN zu kaufen, und warum unsere Straßenzeitung nicht gratis ist.

Der AUGUSTIN ist ein UNABHÄNGIGES Sozial- und Medienprojekt:

➤ ZUM EINEN bieten wir Menschen, die aus verschiedenen Gründen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind, die Möglichkeit, durch den Verkauf der Zeitung (1,25 Euro bleiben dem_der Verkäufer_in) ihre Not zu lindern, und einen sozialen Kontext, in dem die rund 450 Verkäufer_innen persönliche ­Unterstützung in Anspruch nehmen können, siehe Chor, Fußball, Theater, Rechtsberatung, D-Kurse, Amtswege, Schuldenregelungen u. v. m.

➤ ZUM ANDEREN bieten wir mit unseren Redaktionsteams (Zeitung, ­Radio, TV) einen journalistischen Blick in die Welt der Unterprivilegierten und informieren 14-tägig über das politische und kulturelle Geschehen mit Wien im Fokus.

Wir erhalten keinerlei Subventionen und auch keine Presseförderung.

Das ist doch 2,50 Euro wert, oder?