Wiener Hip-Hop
Haben wir uns Wien als eine Hip-Hop-Metropole vorzustellen? Nicht unbedingt. Hat ein gewisser Herr Hölzel (aka Falco) seinerzeit rapartige Musikbewegungen vollführt? Vielleicht.
Foto: Christian König
Als sicher darf gelten, während ein betäubter Mainstream im Dirndl versucht, zu alten Elvis-Hadern zu tanzen, lebt im Wiener Untergrund eine innovative Hip-Hop-Kultur, die es in sich hat. Sie bedient das ganze Spektrum, von launigen Hommagen an den Alkoholabusus bis hin zu politischer Bewusstseinsarbeit. Bei letzterem hat der Hip-Hop die ehemals von kritischen Liedermacher_innen getane Arbeit weitgehend übernommen. Heute hilft Hip-Hop jene Labels abzukletzeln, die eine staatliche Integrationsmaschine aufpickt, die zur Einordnung gerne die Unterordnung mitliefert. Keiner prangert das klarer an als EsRap: «Jeder ist aus Blut und Knochen – was glaubst du, wer du bist?» Stimmt. Und wer ein Ohr für Samples und Mixes hat, der weiß, dass «kulturelle Grenzen» bestenfalls eingerissen gehören. EsRap und Kid Pex, die das Projekt Gürtel Squad am 27. Jänner gemeinsam organisieren, leben einen energischen Humanismus, den sie in großartige Beats und Rhymes packen. Wer will kann beim Open-Mic auch gleich selbst loslegen – Voranmeldung dafür bitte unter guertelsquad@gmx.at.
Line-up Gürtel Squad, 27. Jänner, ab 20 Uhr im rhiz:
21 Uhr: Open Stage Session / 22.30 Uhr: Ottakringer Vodkatrinker/ 23 Uhr: Alice D /
24 Uhr: EsRap & Friends
Weitere Hinweise zu untergründigen Musik-Ereignissen in Wien finden sich übrigens auf skug.at, das sich als Magazin gerade relauncht und in Hinkunft mit den gedruckten Seiten des Augustins kooperieren wird. Offline-Informationen gibt’s beim skug-Fest am 18. Jänner im Fluc mit Ana Threat & Fritz Ostermayer live.