Aus dem Kontexttun & lassen

Illustration: Thomas Kriebaum

Speakers' Corner (31. Jänner 2023)

Warum hassen Menschen so gerne und zügellos? Warum schon wieder der Hass? Erst vor Kurzem haben wir den «Hass Covid» begraben und kurz darauf der nächste Schub. Junge Menschen mit bunten Haaren und sogar Diverse rennen herum und schreien von bla bla bla ohne Bewusstsein, skandieren für die Auslöschung der Juden. Okay, sie sind jung. Und die älteren mitlaufenden Akademikerinnen oder alten Hippies sind für mich einfach nur suspekt. Manchmal frage ich mich; Was habt ihr alles in den super Unis nicht gelernt? Trotzdem, irgendetwas läuft hier falsch. Demo: ja. Hassdemos: nein, danke.
Ich fühle mich stark an Operation Spring erinnert. Damals hat man den Afrikanern kollektiv vorgeworfen, österreichische Kinder mit Drogenverkauf töten zu wollen. Jede:r Drogentote war unsere Schuld. Bis heute hängt uns diese erfundene Kacke nach. Die Realität war, dass wir auf der Drogendealerskala den Platz 13 belegten und nur 3 Prozent aus unserer Community illegalen Geschäften nachging. Hm.
Ich schreibe über Österreich, nicht den Nahen Osten. Den kenne ich nicht, war nie dort. Gegen Antisemitismus zu sein ist meine genetische Pflicht. Ich bin halbweiße, natürlich gilt dasselbe für antimuslimischen Rassismus. Nur der ist für mich als Mitteleuropäerin neu. Genauso wie der Antislavismus. Zu viel Anti.
Das wahre Leben ist nicht töten. Gestern hängte mir meine Nachbarin den besten selbstgemachten Schokokirschkuchen an die Türklinke. Das ist schönes Leben. Starten wir gemeinsam die Aktion Ich liebe meine Nachbarin oder Ich liebe meinen Nachbarn. Meine heißt Gaby und sie ist die beste Nachbarin.

 

Hier schreiben abwechselnd Nadine Kegele, Grace Marta Latigo und Weina Zhao nichts als die Wahrheit.

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