Claudia Christine Magler

Niemand ist geblieben

Lyrik von Claudia Christine Magler

Niemand ist geblieben
 

Niemand ist geblieben
Außer der Sonne in der Nacht
Alle sind sie weggezogen
Mir hölzerne Beine gemacht

Doch die Sonne in der Nacht
Hat mich groß gemacht
Mein demontiertes Lächeln aktiviert
Meinen Atem regulie… weiterlesen

«Normal gibt es nicht»

Ein Besuch bei der Telefonseelsorge 142

Eine Stunde und sieben Minuten dauerte das Interview mit der zweiköpfigen Leitung bei der Telefonseelsorge 142. Links von mir die evangelische Leitung, Carola Hochhauser, mit einem großen Herz ausgestattet, und rechts von mir das römisch-katholische … weiterlesen

Die Rechenmaschine

Mathematik – das Fach, das allen den Schrecken ins Gesicht jagte. Mathematik mit ihren erdigen Ziffern, Zahlen und Regelwerken – mein Eiffelturm, meine Rückzugsstelle, meine absolute Richtigkeit – das Gebiet, auf dessen Fragen ich schier ausnahmslos … weiterlesen

Tälerisches Luftschloss

Berge, die fallen und Täler, die siegen, kämpfen sich durch ein Medaillon von Polaritäten. Der Fuchs stirbt, wenn er seine List verloren hat und die Märchen dazu, weil plötzlich unklar ist, wer wem was angetan hat und wer vor wem wegläuft wie ein Sti… weiterlesen

Goldenes Gift

Goldenes Gift atmete ich, während mein Körper immer schlanker wurde, Eisen sich über mich ergoss. Wenn jemand sich nicht preisgibt, lernt man die Person nie kennen. Edle Kunst der Verschlossenheit. Girlanden am ewigen Horizont. Es ist ein Zeitgeist d… weiterlesen

Ein Gedicht von Claudia Christine Magler

Fahnen im Wind,

Kind der Vergangenheit

Entwirft Zukunft

Lässt Pyram-ideen wachsen

Mit stetem Tun am Hosenschlitz

Der Querlage.

Sage eines Geständnisses

Verhängnisvoll im lila Farbton.

Schonhaltung in der Kübelsorte.

Morde a… weiterlesen

Lavendelbüschel für mich gewachsen

Manche Momente sind flüchtig. Auch flüchtiger und viele Menschen sind auf der Flucht vor ihren Gefühlen, weil sie zu viel davon haben oder auch zu wenig. Brennschnur der Liebe. Barrikade als Damm. Dämmerung im Morgengrauen nach einer durchwanderten N… weiterlesen

Verdeckte Fahrt

Habe mich gerenkt nach dir. Verrenkt der Illusion. Alle Idole hineingestopft. Geschichten haben geklopft. Jetzt ist voll mein Hirn, langer Zwirn. Wohin mit dem Faden? Taten der Erschwinglichkeit. Bereit zum Exodus am Fluss der Implosion. Am Gehänge d… weiterlesen

Wörterbaum

Was kann eine Lippe schon erzählen, wenn sie schweigt. Ihre ganzen Geheimnisse offenbart sie mit jeder minimalistischen Bewegung. Wer braucht da noch nachzufragen, wenn es aus ihr nur so heraussprudelt. Ohne ein Wort zu sagen. Was ist verräterischer:… weiterlesen

Kuss an Wien und anderes

Der Sessel der Unvernunft klebte auf meinem Rücken – mit der elektrifizierenden Bar im Tempel des Geschehens. Das Ruder treibt voran ins Spiegelkabinett der Strandgemälde – aufgeworfen in Land und Stroh. Verblichene Vergangenheit ruht wie Asche im Ha… weiterlesen

Baranka und Fortuna

Baranka streckt ihre Fühler aus und lässt mich wandern zur Fortuna. Baranka* musste sterben, weil Hitler es so wollte – die Lovara aus Fleisch und Blut. Heute ist ein Park in Wien Favoriten nach ihr benannt. Mein Fluchtort aus der Stadt. Eingehüllt i… weiterlesen

Schweifen mit Reifen

In allen Fugen liegen die Farbkästen, heben ihre Beine gegen das Firmament, sind hungrig nach Leben und beben im Fieber. Lieber bei irgendwem als allein. Das Schienbein trägt süße Kartoffel im Steingeld. Geärgert auf Mark und Pein in edlem Gemenge. S… weiterlesen

Niemandsland

Ich bin die Zeit hinuntergerollt und auf der Lagefläche eines Niemandslandes gelandet. Erschrocken blickte ich in den Himmel mit Wolken und Sonne. Die Vergangenheit hat mich eingeholt und ich sollte sie in der Einöde fangen?

Foto: Claudia Magler
Die… weiterlesen

Bestimmtes Bestimmten Planspiel

Die Wiese war nicht mehr so bunt als noch die Sonne schien, abgeschnitten die Blumenwucht an diesem ersten Herbsttag. Ich wollte die Stängel dehnen bis hin zu einer Blüte, zerrte daran, aber die Naturgesetze ließen sich nicht brechen.

Foto: Claudia … weiterlesen

Hexenjagd und Liebesschwüre

In allen Bienenwaben bist du fortgeblieben wie ein quicklebendiger Stein auf Reisen. Tief gelegt und hoch geschaut. Haut verdickt mit Marzipan. Gebrüllt wie eine Schale aus Löwenzähnen in beschaulicher Montur.

Foto: Claudia Christine Magler
Mein Her… weiterlesen

Jeder hat eine Insel

Wenn ich zu dir gehe, bist du dann weg? Bist du jemals gewesen in dieser Sekundarwelt mit spitzen Pfeilen und dem Sinn für Unsinn an den geweihten Stellen. Worin liegt die Werdung aus der klaren Suppe?

Foto: Claudia Magler
Angeheuerte Gleichgültigke… weiterlesen

Mulțumesc – eine internationale Liebesblase

In allen Gassen Wiens ist das «Ich weiß es nicht mehr» zu Hause. Sie haben ihr Wissen vergraben, stöbern darin auf verkehrte, aber nicht bekehrte Art und Weise. Wenn die Tulpen blühen, geben sie ihrer Stadt einen Kuss, eine Umarmung dazu, wenn es die… weiterlesen

Wörterreihen III

Stelle meine Frucht an den Ball der Säle. In einem Kontrabass der singenden Fruchtblase. An der Enge vorbei. Schenkelklopfen am Meeresspiegel. Seelenzweig.

Foto: Claudia Magler
Den Hang hinab und allen Vieren. Globus wachbereiter Muren und Musen. Sp… weiterlesen

Wörterreihen II

Beim Füttern der Hüte schütte ich Zauber über deinen Schädel. Mädel der Angst fangst dir eine Prothese, um die Haare auf deinen Zähnen zu übertünchen. In München haben die Mädels Dirndln an. Querulanten sind überall erlaubt.

Foto: Claudia Magler
Übe… weiterlesen

Wörterreihen I

Auf leisen Sohlen sollen sie verschollen. Im Verruf der breiten Woche, braches Land im allgemeiner Gut. Verschnitt im Aufschnitt mit dem Hühlsenzauber der Glut auf dem Dach. Entscheidungen fallen wie Mikadostäbe. Hole das Silikon aus deiner Brust. Lu… weiterlesen

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