Ein ignoriertes Jubiläumvorstadt

Die älteste bestehende Brücke in Wien ist ein Steg, nämlich der Konstantinsteg im Prater [Foto: (c) Michael Bigus]

Der Konstantinsteg wurde heuer 150 Jahre alt

Obwohl die älteste bestehende Brücke Wiens heuer 150 Jahre alt geworden ist, hat die für Brückenbau zuständige MA 29 weder Feierlichkeiten noch Publikationen geplant. Vielleicht liegt es daran, dass es sich bloß um einen «Steg» handelt, nämlich um den Konstantinsteg im Prater. Dort «überbrückt» er zwischen der Spenadlwiese und der Hauptallee den Rest eines Altarms der Praterauen.
Nicht einmal im (sonst lesenswerten) Buch Querungen. Brücken – Stadt – Wien (Hg. Walter Hufnagel, Verlag Sappl 2002) wird explizit auf den Konstantinsteg verwiesen, geschweige denn mit einem Foto gewürdigt. Lediglich aus dem in dieser Publikation befindlichen Verzeichnis aller Brücken und Stege, für die die MA 29 zuständig ist, ist herauszuschnüffeln, dass es sich um die älteste Brücke in Wien handeln muss (Bj. 1873, L: 8m, B: 3m).
Worin unterscheidet sich eigentlich ein Steg von einer Brücke? Streng genommen gar nicht, doch in der Regel deutet ersterer darauf hin, nur für Fuß- und Radverkehr bestimmt zu sein. Jedenfalls ein Hoch auf den Konstantinsteg!