Ein Kleinod zwischen kalten Zäunen und üppiger Naturvorstadt

Eine versteckte Stadt mit erhabener Burg (Foto: © Mario Lang)

Städte unterm Radar: HARDEGG

Bis Ende 1989 war Hardegg, die kleinste Stadt des Landes, gefühlt das Ende des Planeten. Gelegen in einem finsteren Tal versperrte ihr der ehemalige «Eiserne Vorhang» den Blick in die weiterführende Welt. In luftigeren Höhen thront als Blickfang der Stadt die gleichnamige Burg. Zu ebener Erde rauscht die Thaya und markiert die Grenze zum benachbarten Tschechien. Hardegg lebt bis heute in einer gewissen Isolation: Es gibt keine Trafik, keinen Supermarkt und keinen Geldautomaten. Einzig einen kleinen Bäcker, der zusätzlich zu seinen Backwaren die wichtigsten Alltagsartikel anbietet. Auf der Haben-Seite besticht die Kleinststadt mit viel Ruhe, üppiger Natur und viel Geschichte: Wer die Pforte ins Thayatal überschreitet, begibt sich auf die Spuren der Wildkatzen. Wanderwege führen durch die grünen Schluchten des Nationalparks und geben unglaubliche Ausblicke frei. Die Thayabrücke führt in die tschechische Nachbargemeinde Horní Břečkov, im Ortsteil Čížov lässt ein letzter noch erhaltener Teil der tschechoslowakischen Grenzbefestigungen die Schrecken des Kalten Krieges nachfühlen. Als Alternativprogramm bietet sich das reizvoll aus der Zeit gefallene Waldbad Hardegg mit seinem herzlichen wie auskunftsfreudigen «Badewaschl» an. Zur Verarbeitung der gesammelten Abenteuer empfiehlt sich eine «Hopfenkaltschale» im ab April wieder geöffneten Gasthaus Thayabrücke!