Eine Auszeit tut den Kolleg_innen und der ­Zeitung selbst guttun & lassen

wos is los ... beim Augustin

«Wie viel Arbeit braucht es im Leben?», übertitelt die Bildungswissenschaftlerin Julia Kocher ein Kapitel ihrer Masterarbeit über Bildungskarenz. Motiv Nummer eins, sich eine Auszeit von der Lohnarbeit zu nehmen, ist natürlich der Wunsch sich fortzubilden! Knapp gefolgt von dem Wunsch auszusteigen aus dem immer gleichen Rhythmus, morgens mal auszuschlafen oder einen anderen Weg einzuschlagen als den zur Arbeit. Innerhalb von vier Jahren kann eine Arbeitnehmerin im Einverständnis mit ihrer Arbeitgeberin (max.) ein Jahr in Bildungskarenz (§ 11 AVRAG) gehen. Oder «Freistellung gegen Entfall der Bezüge» (§ 12) beantragen. In dieser Zeit bekommt man vom AMS 55 % des Nettoeinkommens und kann geringfügig dazuverdienen. Das österreichische Modell der Bildungs-Auszeiten ist so berühmt, dass Deutschland gerade dabei ist, es zu kopieren. Nur ist in Deutschland die Arbeitslosenversicherung höher. Das wär‘ hierzulande eine Reform wert! So eine Auszeit tut dem Körper, dem Geist, den Kolleg_innen, und der Zeitung selbst gut, die jetzt mal von wem anderen mitgestaltet wird. In unserem Fall wird die Autorin dieser Zeilen für zwölf Monate zur Augustin-Leserin – statt ihr übernimmt Sónia Melo. Herzlich willkommen!