G–W–G‘ – so schafft auch der Augustin Mehrwerttun & lassen

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Wos is los … beim Augustin? … im Jänner '24

Zu Beginn des Jahres durfte ich in einer Vorlesung an der Uni Wien über den Augustin sprechen, gefolgt von einer regen Diskussion mit kritischen und lustigen Student:innen. Wenn so Lehre geht, will ich das bitte öfter machen! Gehörig aus dem Takt brachte mich, als ein Student in der erste Reihe mir vorrechnen wollte, dass der Augustinverkauf ein Nullsummenspiel sei: Wenn eine Verkäuferin die Zeitung für 1,50 einkauft, argumentierte er, und wegen des 50/50-Prinzips nur 1,50 vom Kaufpreis bekommt, dann zahlt sie doch für immer 1,50, bekommt 1,50, zahlt wieder 1,50, bekommt wieder 1,50 und bleibt damit bei null. Kurz brach mir der Schweiß aus: Warum hat uns in fast 30 Jahren nie ein:e Verkäufer:in gesagt, dass sie alle leer ausgehen? Ich hatte doch mein erstes Geld mit Mathenachhilfe verdient, wo war der Rechenfehler? Und wie ging nochmal diese simple Gleichung von Marx, die uns die Vermehrung des Kapitals erklärt? Ah, G–W–G‘! Das war’s. Aus Geld mach Ware mach mehr Geld. Die Ware wird um 1,50 eingekauft und um 3 Euro verkauft – die erste Verkaufsrunde ist tatsächlich ein Nullsummenspiel. Aber ab Runde zwei bleibt was über. Und das wird mehr. Darum: Kaufen Sie den Augustin!