«Mama, ich bin schwul!» «Na und?»tun & lassen

Broschüre: die Kinder nehmen, wie sie sind

Ob es statistisch belegbar ist, sei dahingestellt, dennoch behaupten wir: Eltern werden cooler. Das ist keine evolutionäre Entwicklung, sondern eine gesellschaftliche. Die Ehe für alle wird gesetzlich verankert, Verfolgung wegen sexueller Orientierung gilt als Asylgrund, und während der Europride hüllt sich die ganze Stadt in Regenbogenfahnen. Solche Errungenschaften (geschenkt waren sie alle nicht) setzen sich erst im Gesetzbuch, dann in den Köpfen fest – auch in denen von Eltern. Darum sollte ein Coming-out heute eigentlich kein Beinbruch mehr sein. Aber nach wie vor sind Eltern unsicher, wenn es um Homosexualität geht, wissen nicht, was Transidentität ist, oder sind zu geniert, um mit ihren Kindern über die Varianzen von Begehren zu reden. Darum beantwortet die Broschüre **Vielfalt. Ich liebe mein Kind, so wie es ist!?**, herausgegeben von wienXtra und der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen, Fragen wie diese: Ist das nur eine Phase? Oder gar eine Sünde? Wie komm ich jetzt zu Enkelkindern? Hab ich irgendetwas falsch gemacht? «Nein, Sie haben vieles richtig gemacht: Wenn sich Ihr Kind bei Ihnen outet, zeugt das von großem Vertrauen und Zuversicht in Sie als Eltern(-Teil).» Manko der Publikation: Auf Intersexualität wird nicht eingegangen, dabei gibt’s gerade hier große Fragen und Wissenslücken, die Eltern von der Geburtenstation an begleiten – oft ohne Unterstützung vom medizinischen Personal.
Tipp aus der Redaktion: Lieben Sie Ihr Kind so, wie es ist. Mehr noch: Unterstützen Sie es dabei, sich so zu entwickeln, dass es glücklich ist. Sie dürfen dann nämlich auch verlangen, so geliebt zu werden, wie Sie sind – und einen größeren Joker kann man als Elternteil nicht in der Hinterhand haben.

Vielfalt. Ich liebe mein Kind, so wie es ist!?
Download oder Bestellung: jugendinfowien.at/broschueren
Wien 2019, 44 Seiten, kostenlos