Pandemie im PorträtArtistin

Ausstellung

Genügend Abstand gebietet der An­stand – oder die Gesundheitsvorsorge. Aber ­Abstand kann auch emotional anstrengend werden, das haben die letzten Jahre gezeigt. In ihren Portraits mit A(n)bstand zeigt die Augustin-Fotografin Jana Madzigon Freund_innen, Nachbar_innen und Stammgäste aus dem Tanzcafé Jenseits in ihrem Zuhause. Rückzug, Ruhe oder Hort der Einsamkeit – das ist der Interpretation der Protagonist_innen und der Betrachter_innen überlassen. Gezeigt werden die rund 40 Fotografien im Rahmen des Festivals «Foto Wien – Monat der Fotografie». Da ist Alexandra, die zwischen Plüschbären, Plastikpuppen und einem Totenkopf Rauchkringel in die Wohnzimmerluft bläst, «still alive» ist mit der Fingerspitze in den Staub auf ihrem Lampenschirm geschrieben, dabei wirkt sie «very alive» in dieser operettenhaften Inszenierung. Daniela und Julia scheinen mitten in einer Billardpartie eine romantische Pause eingelegt zu haben – drapiert wie für ein Werbeplakat der nächsten Netflix-Serie. Die Porträts von Jana Madzigon dokumentieren die Pandemie, aber sie sind keine einfachen Momentaufnahmen, sondern komplex arrangiert wie aufwändige Gemälde einer ganz spezifischen Epoche.

Porträts mit A(n)bstand
Vernissage: 10. März, 19 Uhr
Ausstellung bis 31. März
Mo – Mi, Fr 12–15.30 Uhr, Do 12–18 Uhr
Festsaal der Bezirksvorstehung Mariahilf
6., Amerlingstraße 11