Im Moment denk ich viel an Weihnachten 1953, da war ich quasi mit dem Gehenlernen beschäftigt und ein Jahr und ein bisschen was alt, ich begann im zweiten Lebensjahr gehen lernen. Die Oma meines Halbbruders, Frau Agnes Prem-Paier-Windisch, wohnte in einem Teil des Hauses Paier, und ich war schon so stolz, dass ich mit dieser göttlichen Oma Hand in Hand gehen konnte, sie hatte einerseits eine Keksdose mit Vanillekipferln und allen möglichen Süßigkeiten drinnen, doch andererseits drehte die Oma ganz beiläufig den gewaltigen Luster auf, und zum allerersten Mal in meiner Existenz sah ich, wie dieser gewaltig wunderbar göttliche Luster 21 strahlende Lampen leuchten ließ. In dieser Sekunde war ich schon im Himmelreich! Als Kleinkind, das ich immer bin, wähnte ich, es seien 21 Lampen, doch dann, ein paar Stunden später zählte mein misstrauischer Sir eze für mich nach, und es sind aber real 12 Lampen. Quasi wieder ein Gottesbeweis.
Mein Name, Josef Fenz, ist mir eigentlich unsympathisch, und dann lernte ich meine Vorgängin Pastoralassistentin Hermine von der Pfarre St. Hemma kennen, also begann ich mich Hermes Phettberg zu nennen. Ich sollte ihr Nachfolger werden, bis Eltern sich bei Bischof Helmut Grätzl beschwerten, dass junge Ministranten in meine Hände geraten könnten, dann engagierten diese Eltern quasi einen Stricher, der mich verführt hatte, und das gelang ihm wirklich allerbestens. Er war auch wirklich sehr sexy, wahrlich, wahrlich, wahrlich! Das war eigentlich mein letztes sexuelles Erlebnis, seither hat es nichts mehr bei mir gegeben, leider, leider, leider Gottes …
Wenn ich wirklich einmal in ein Grab komme, dann wünschte ich mir so sehr, am Grabstein möge doch stehen: «Hier müssen Ewald Penz und Hermes Phettberg ruhen.»
Wenn du im Duden nachschaust, da kommt das Wort «Fenz» vor, und das bedeutet «Einzäunung» und «Einfriedung». Aber ich möchte im Jenseits dann für alle offen sein. Ich will mir nicht vorstellen, dass Gott etwas umzäunt!