Die Wienwoche-Programmpunkte für Urbanist_innen
In der letzten Ausgabe (Nr. 534) widmeten wir uns dem gravierenden Geschlechtermissverhältnis bei Denkmälern. In Wien ist nur eine verschwindend geringe Anzahl dieser Monumente weiblichen Persönlichkeiten gewidmet. Somit kommt noch sehr viel Arbeit auf die MA 16, die Magistratsabteilung für Demokratische Geschichtsschreibung und Erinnerungspraxis im Stadtraum, zu, hier in Richtung Parität zu lenken. Moment mal, werden Sie sich jetzt vielleicht denken, in der Auflistung der Magistratsabteilungen findet sich zwischen der MA 15 (Gesundheitsdienst) und der MA 17 (Integration und Diversität) eine Leerstelle – seit wann gibt es die MA 16!? Um genau zu sein, seit dem 12. September 1921, also seit genau einhundert Jahren. Zumindest in der Erzählung des Kollektivs tangent.COLLABORATIONS, das dieses Jubiläum am 12. September von 15 bis 18 Uhr am Karlsplatz unter dem Motto «For a living Monument» feiert. Den Rahmen dieses konzeptionellen Festes einer fiktiven Behörde bildet die Wienwoche, das Festival for Art and Activism.
Ein weiterer Programmpunkt mit explizit urbanem Bezug wäre das Post-Normal Sound Mapping, ein Projekt von Radio ORANGE 94.0. Die einschneidenden wirtschaftlichen, humanitären, klimatischen und medizinischen Krisen der letzten rund 15 Jahre hinterlassen auch im Stadtraum ihre Spuren und erfordern Entwürfe für das kommende (Zusammen-)Leben. Helfen könnte dabei «die Erstellung einer akustischen Landkarte der Zukunft, die im realen Stadtraum verankert ist». Was konkret darunter zu verstehen ist, lässt sich während des Festivalzeitraums täglich im Freien Wiener Radio erlauschen.
10.–19. September
www.wienwoche.org