Eine Frage an … die Physikerin Tanja Amerstorfer
Polarlichter, auf der Nordhalbkugel auch Nordlichter genannt, sind ein buntes Schauspiel am Nachthimmel. Seinen wissenschaftlichen Namen Aurora borealis hat das Polarlicht von der römischen Göttin der Morgenröte: Aurora.
Wie entstehen Polarlichter? Die Sonne schickt ständig winzige Teilchen ins Weltall, den sogenannten Sonnenwind. Normalerweise kann der Sonnenwind die äußerste Schutzhülle der Erde, unsere Magnetosphäre, nur schwer durchdringen. Schnelle Sonnenwindströme schaffen es aber, dass Teilchen bis zur Erdatmosphäre vordringen können. Diese Sonnenwindteilchen stoßen dann mit Teilchen aus der Atmosphäre zusammen, wodurch ein Leuchten entsteht. Das Polarlicht kann übrigens in verschiedenen Farben strahlen: grün, blau oder sogar rot! Welche Farben zu sehen sind, hängt von der Art der Teilchen ab, die zum Leuchten angeregt werden, aber auch von ihrer Höhe.
Außergewöhnlich starke Polarlichter werden von Sonnenstürmen verursacht. Das sind besonders schnelle und energiereiche Bereiche im Sonnenwind. Die Sonne ist im Moment sehr aktiv. Das bedeutet, dass auch die Häufigkeit von Sonnenstürmen zunimmt. Mit ein bisschen Glück können wir deswegen vielleicht bald auch Nordlichter in Österreich zu sehen bekommen.
Tanja Amerstorfer: Ich habe an der Uni Graz Physik studiert und arbeite jetzt im Austrian Space Weather Office – dem Weltraumwetterbüro der GeoSphere Austria in Graz. Auch die Entwicklung von Vorhersagemodellen für Nordlichter gehört zu unseren Aufgaben.
« Eine Frage an …» stellte Theresa-Marie Stütz