Augustin 471 - 11/2018
Den AUGUSTIN zum Erglühen gebracht
Ausnahmsweise haben wir uns einen massiven Eingriff in die Covergestaltung erlaubt: Aus dem vertrauten titelgebenden AUGUSTIN-Schriftzug wurde ein AUGLÜHSTIN. Die Idee dazu stammt weder von einer Werbeagentur noch aus der AUGUSTIN-Redaktion, sondern von einem Leser, der sich Gedanken zur Glühmost-Hütte, die wir am 23. November eröffnen, machte.
Wir sind sehr dankbar dafür, dass sich Menschen in den Dienst der AUGUSTIN-Sache stellen. So wie der oben erwähnte Leser Jonas M. oder die Familie Brunner, die uns mit einem freundlich-affirmativen «Machts damit, was ihr wollts» ihre mit eigenen Händen gezimmerte Punschhütte auf die Reise von Oberösterreich nach Wien schickte. Oder der Künstler Labinsac, der sich die Außenwandgestaltung dieser Hütte nicht hat nehmen lassen. Und nicht zuletzt das Team vom Topkino, das uns willkommen heißt, obwohl wir uns direkt vor die Kinopforte (6., Rahlgasse 1) hinpflanzen werden.
Nur mit der Solidarität vieler Menschen ist das AUGUSTIN-Gesamtprojekt weiterhin in gewohnter Qualität zu stemmen. Es liegt auf der Hand, dass wir nicht aus Jux und Tollerei, oder weil es noch nicht genug Punschhütten in der Stadt gäbe, vier Wochen lang täglich von 16 bis 22 Uhr die Glühmost-Hütte betreiben (gesammelte Informationen dazu finden Sie auf der Rückseite dieser Ausgabe). Wir wollen uns damit im öffentlichen Raum zeigen, und wir wollen damit Geld lukrieren, als Reaktion auf den Gegenwind, der den
AUGUSTIN-Kolporteur_innen immer stärker ins Gesicht bläst. Zurzeit verkaufen nur noch rund 300 Personen diese Zeitung in Wien und Umgebung, der Rekordwert liegt bei 450. Das klingt in absoluten Zahlen vielleicht nach viel, doch ziehen wir einen Vergleich mit Hamburg, wo auch nicht mehr Menschen als in Wien leben: Das Straßenmagazin Hinz&Kunzt zählt 530 Verkäufer_innen. Daraus den Schluss ziehen zu können, dass es in unserer Umgebung weniger Bedürftige gäbe, wäre zu schön, um wahr zu sein.
Was der Verkauf des AUGUSTIN bewirken kann, bringt die Kolporteurin Slavica auf den Punkt. Er ermögliche ihr eine Lebensgrundlage, die sie in ihrer alten Heimat verloren habe (Seite 5). Ohne soziale Globalisierung geht es nicht länger, auch wenn die Bundesregierung nichts unversucht lässt, diese zu diskreditieren.
Noch haben Sie viele Entscheidungsfreiheiten, werden Sie Teil der AUGLÜHSTIN-Bewegung, schauen Sie auf ein Solidaritätsgetränk vorbei (abgesehen von Glühmost gibt es auch Uhudler-Glühwein und alkoholfreie Teespezialitäten). Steffen Hofmann (am 3. Dezember), der ehemalige Kapitän von Rapid, oder Martin Schenk (am 18. Dezember), Sozialexperte und AUGUSTIN-Kolumnist, lassen sich auch blicken. Empfangen wird Sie immer ein Trio, besetzt aus einem_r Kolporteur_in, einem_r freien Mitarbeiter_in und einem Teammitglied. Das ist solidarisches Zusammenarbeiten, wie wir es verstehen.
PS: Immer wenn die Punschhütten aufpoppen, taucht auch der neue AUGUSTIN-Kalender auf!