Augustin 509

Nachhaltige Umverteilung

Staatskassen füllen sich nicht, indem Cent für Cent beiseitegelegt wird, sondern durch Steuereinnahmen. Dennoch reden uns Apologet_innen des Neoliberalismus ein, das A und O eines guten Staatshaushaltes liege im Sparen. Und wenn etwa die österreichische Bundesregierung beschließt, besondere finanzielle Unterstützung an die Bevölkerung auszuschütten, dann geschieht das vorzugsweise durch ineffiziente Einmalzahlungen. Noch dazu wird ein Teil der Unterstützungen möglicherweise einbehalten oder z. B. über den Umweg der Besteuerung des 13. und 14. Monatsgehaltes wieder zurückgeholt. Martin Schenk analysiert die Corona-Einmalzahlung an Arbeitslose (S. 5). Sein Fazit: «Insgesamt braucht es mehr sozialstaatliche Antworten auf die in der Krise wachsende Ungleichheit.»
Wenn die eine Hand gibt und die andere nimmt – und zwar den jeweils selben Gruppen, Organisationen, Institutionen –, ist das keine nachhaltige Umverteilung. Das sieht auch Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung so. Im Interview mit Markus Schauta (S. 12) geht es um den Umgang des globalen Nordens mit dem Süden und den mageren Beitrag Österreichs im Bereich Entwicklung und Zusammenarbeit.
Gar nicht mager ist Hamed Abbouds Beitrag zur aktuellen AUGUSTIN-Ausgabe: Drei Seiten Lyrik und Prosa des aus Syrien stammenden und in Wien lebenden Autors sind Teil unserer Coverstory (S. 6). Hamed Abboud erzählt im Gespräch mit Helmut Neundlinger vom Schreiben, von seinem Ankommen in Österreich und wie er seinen Erfahrungen mit Krieg, Gewalt und Flucht mit Humor begegnet – «Du wirst entweder depressiv oder beginnst, über die Wirklichkeit zu lachen».
Von geben und nehmen war oben die Rede – die Stadt Wien schenkt Gastro-Gutscheine an Wiener Haushalte. Sollten Sie Ihren nicht selbst einlösen, können Sie ihn auch an Menschen schenken, die sich den Gasthausbesuch sonst nicht leisten können. Sicher freut sich Ihr_e AUGUSTIN-Verkäufer_in über einen Gastro-Gutschein. Wir geben gespendete Gutscheine auch gern an unsere Verkäufer_innen weiter. Unser Briefkasten hat folgende Postadresse: Reinprechtsdorfer Straße 31, 1050 Wien. Im Voraus vielen herzlichen Dank an alle Spender_innen!

Wilder Sommer, rauer Winter

Augustinerin Kati Szilagyi

Anfang 2018 bekam ich eine Mail von Claudia Poppe, die ja beim Augustin für die Strawanzerin zuständig ist, ob ich Interesse hätte, regelmäßig eine Zeichnung für die erste Seite der Strawanzerin zu machen. Ich habe zugesagt, und seitdem bin ich dabei… weiterlesen

Die imaginäre Gartentür steht allen Couleurs offen

wos is los … beim Augustin

Nur wenige Gehminuten von der AUGUSTIN-Zentrale entfernt befindet sich an der Ecke Reinprechtsdorfer Straße/Rechte Wienzeile eine kleine Brachfläche. Genauer gesagt, es befand sich bis zur letzten Juniwoche eine. Drei Initiativen (Extinction Rebellio… weiterlesen

Vergiftete Zuckerl

eingSCHENKt

Wir hätten uns alle eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes gewünscht, aber jetzt muss zumindest sichergestellt werden, dass die Corona-Einmalzahlung für Arbeitslose bei den Betroffenen ankommt. Gesetzlich ist es möglich und geboten, dass das Geld nicht… weiterlesen

Von den Komplikationen des Bartes

Den Krieg auslachen? Gewalt und Vertreibung mit poetischem Sarkasmus begegnen? Hamed Abboud hat in seinen literarischen Texten eine entwaffnende Antwort auf Erfahrungen von Entmenschlichung gefunden.

Text: Helmut Neundlinger, Fotos: Jana Madzigon
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Die eine Hand gibt, die andere nimmt

Wird in Europa mehr Milch produziert als konsumiert, dann wird sie als Milchpulver in den Globalen Süden geschickt. Dort brechen lokale Märkte zusammen. Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung, spricht über die Herausforderunge… weiterlesen

Freiräume im Rechenwerk

Corona hat die Digitalisierung in Österreich beschleunigt, hört man. Unter dem Schlagwort Digitalisierung wird vieles verhandelt – von E-Commerce übers Internet der Dinge bis hin zum 5G-Netz. Ein Essay über das, was digitale Technik (nicht) ist – und… weiterlesen

Kanal- und Aufwertungsgschichten

Der Donaukanal ist im Sommer bei vielen Menschen beliebt. Um die Verwertung von Platz und Konsument_innen wird seit Jahren gestritten. Auch jetzt wieder.

Text: Christian Bunke, Illustration: Much

Verwertung? Wieso Verwertung? Man geht doch an d… weiterlesen

Logos, Bilder, Straßennamen

Neue alte Debatte um rassistische Darstellungen

Vor acht Jahren präsentierte der aus Kamerun stammende, in Wien lebende Journalist Simon Inou einen von ihm und Künstler Mara Niang entwickelten Logo- und Namens-Neuentwurf – für die Vorarlberger M*brauerei, die mit beidem rassistische Stereotype übe… weiterlesen

«Ein schlauer Kerl, aber arm»

Sachbuch: Kinderarmut

«In der vierten Klasse hatte ich keine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen, obwohl meine Noten dafür gesprochen hätten. Auf dem Etikett, das man mir aufgeklebt hatte, stand: schlauer Kerl, aber arm, keine Unterstützung aus der Familie, schlechte Progn… weiterlesen

Die Spargel-Story

Grobe Verstöße gegen das Arbeitsrecht

Bornheim liegt zu Bonn in etwa wie Mannsdorf/Donau zu Wien. Dort wie da wird Spargel angebaut, dort wie da gibt es einen Kollektivvertrag (in Bornheim heißt er Tarifvertrag), an den sich die Arbeitgeber_innen zu halten haben, wenn sie landwirtschaftl… weiterlesen

Wo der Wein aus dem Zapfhahn kommt

Die Nachbarländer sind wieder halbwegs zu bereisen. Auch die Slowakei, dieses so nahe, uns jedoch weitgehend fremde Land. Wir wollen etwas Licht ins Dunkel bringen, diesmal die Markthalle von Bratislava vorstellen.

Text und Fotos: Wenzel Müller

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Grüner geht’s immer

Wie der Golfsport versucht, aus dem argumentativen Rough zu kommen.

Text: Hannes Gaisberger, Foto: Mario Lang

In der Corona-Krise scheint Golf gut ausgestiegen zu sein. Bereits Anfang Mai durften die Anlagen wieder aufsperren. Der grundsätzlich… weiterlesen

«Geistreisen» in der Hegelgasse

Sollten Sie diesen Sommer nicht verreisen, dann besuchen Sie wenigstens den Kunstraum das weisse haus. Dort wurde als Corona-Sommerprogramm ein «Travel Apparatus» eingerichtet.

Text: Reinhold Schachner

Sogenannte Geistreisen könnten ein Gebot d… weiterlesen

«Respektvoller mit den Kindern»

Lokalmatadorin

Adrijana Markon Jurcˇic´ lehrt Schulkinder Weltoffenheit, wenn man sie lehren lässt.

Text: Uwe Mauch, Foto: Mario Lang

Fischer Palunko und seine Frau, Regotsch und Kosjenka, Der Striborwald – die Märchen von Ivana Brlić-Mažuranić kennt in ihrer… weiterlesen

«Gewisse Jugendliche haben sich anständig zu benehmen»

Kinoreiseführer durchs Weinviertel

Der Fernseher war dem Kino sein größter Feind, so könnte man den Niedergang einer dörflichen Kulturinstitution auf Weinviertlerisch zusammenfassen. Und weil das cineastische Hinterteil auf der Wohnzimmercouch so gut gebettet war, wollte es dann auch … weiterlesen

Die «Anderen Bands» der DDR

Ronald Galenza, geboren und aufgewachsen in Ost-Berlin, war Redakteur beim DDR-Jugendsender DT64, schrieb Bücher über die DDR-Subkultur und arbeitet heute bei Radio Fritz. Dem AUGUSTIN hat er über Underground-Musik in der DDR, staatliche Kontrolle un… weiterlesen

Willkommen Vélvez!

Musikarbeiter unterwegs … Kolumbien, Tirol, Porgy

Pianist und Komponist: Thom Castañeda veröffentlichte mit dem Quartett Donauwellenreiter im April das Album Delta. Dazu betreibt er neu das Solo-Projekt Vélvez.

Text: Rainer Krispel, Foto: Mario Lang

Vom Termin mit der Prater WG gehen die Musik… weiterlesen

Soul- und Gospellegende

Aus der KulturPASSage

Aretha Franklin war am Höhepunkt ihrer Soulkarriere, als sie 1972 zu ihren Wurzeln zurückkehrte, dem Gospel. Zumindest zwei Tage lang, denn da gab sie in der Temple Missionary Baptist Church jeweils ein Livekonzert. Eigentlich wurde eine Messe gefeie… weiterlesen

Stücke – ungebrochen

Musik

«These are the seeds we saw», singt Zionflex im Song Seeds von 2018. Es sind die Samen, die Leben, Liebe und Musik entstehen lassen und die aus Bristol stammende Singer-Songwriterin und bildende Künstlerin vor Jahren nach Wien getragen haben, wo sie … weiterlesen

frame[o]ut-Filmfestival

So dicht gedrängt wie auf obigem Foto sitzen die Besucher_innen des frame[o]ut-Filmfestivals in diesem Jahr nicht. Das Freiluftkino im Museumsquartier wird von 17. Juli bis 5. September selbstverständlich mit coronagemäßen Sicherheitsauflagen durchge… weiterlesen

Intensives Freiluftkino

11. dotdotdot-Kurzfilmfestival

Ganz spurlos ist Covid-19 am dotdotdot-Open-Air-Kurzfilmfestival nicht vorübergegangen, aber es hätte auch schlimmer kommen können. Die Festivallocation – der Garten des Volkskundemuseums im achten Bezirk – kommt den aktuellen Corona-Beschränkungen z… weiterlesen

Wenn ich eine Landschaft wäre

Wenn ich eine Landschaft wäre
 

von Nives Kramberger

Wenn ich eine Landschaft wäre, läge ich still

und würde mich langsam mit den Jahreszeiten nur verändern,

Wind, Sonne und Regen würden mich streicheln.

Ich läge einfach da und… weiterlesen

Alles anders und doch normal: Die Änderungen bei der Berufsfeuerwehr Wien zu Zeiten von Covid-19

Wenn Sie so wollen, wird hier die Geschichte aus der Augustinausgabe 505 vom Mai fortgesetzt. Zur Erinnerung, ich hatte erwähnt, dass aufgrund dieser außergewöhnlichen Situation nicht nur die gesamte Löschgruppenanzahl 47 von gesamt Wien nach unten r… weiterlesen

«Fisch Krieg» und Luftkrieg. Eine Salzburger Geschichte

Herr Groll auf Reisen, 375. Folge

Herr Groll und der Dozent saßen im Garten des traditionsreichen Fischrestaurants «Fisch Krieg» an der Salzach. Sie warteten auf die Abfahrt des Panorama-Speedboots Amadeus Salzburg. Dieses Boot ermöglicht laut Prospekt auf seiner Fahrt entlang der Sa… weiterlesen

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