Augustin 521
Fortwährend im Umbau
Seit vielen Jahrzehnten wirbt eine Versicherung mit dem Spruch «xxx macht’s wieder gut.» In der Fernsehreklame machte in den 1980ern ein Trick Unglück ungeschehen bzw. den zerbrochenen Krug wieder ganz. Schön wär´s, wenn es für alles eine Instanz, ein Werkzeug, ein Rezept zum Wiedergutmachen gäbe. Was könnte nicht alles zur Reparatur gebracht werden: gebrochene Herzen, schlechte Zeugnisse, verfeindete Ethnien, ungerechte Gesellschaftsstrukturen, vergiftete Gewässer, abgeholzte Wälder … Diese Utopie klingt im Titel unserer aktuellen Coverstory mit – Die Welt reparieren. Tatsächlich ist aber das Reparaturgut, um das es geht, etwas kleiner. Haushaltsgeräte, Fahrräder und Ähnliches wieder in Stand zu setzen verkleinert Müllberge, spart Geld und schont die Umwelt. Barbara Eder geht in ihrem Artikel (S. 6) aber auch der Frage nach, warum heute vieles allzu schnell kaputtgeht und oft so gebaut ist, dass es gar nicht repariert werden kann.
Auch mit der Nachnutzung von Gewerbeimmobilien sieht es hierzulande nicht gut aus. Einfach neu bauen – oft auf die wörtlich grüne Wiese – ist vielfach unkomplizierter und billiger als vorhandene Bauten zu adaptieren. Darüber und über andere bodenbezogene Themen sprachen Karoline Mayer und Katharina Ritter, Kuratorinnen der Ausstellung Boden für Alle, mit Augustin-Redakteur Reinhold Schachner in der Rubrik Immo aktuell (S. 13). Während so manches Gebäude leer steht und auf Wiedernutzung oder den Abriss wartet, werden bei einigen Bauwerken weder Kosten noch Mühen gescheut, um sie zu renovieren und zu modernisieren. Das Parlament wird vom Keller bis zu den Firstfiguren generalsaniert. Lea Sonderegger hat das «Hohe Haus» während des Umbaus mehrmals mit der Kamera besucht. Eine kleine Auswahl der Fotos, die dabei entstanden, finden Sie auf den Seiten 16 bis 18.
Auch der Augustin befindet sich fortwährend im Umbau (keine Angst – kein Relaunch geplant). Mit der Pensionierung unserer Radiochefin Aurelia Wusch im Februar ändert sich einiges in der augustinischen Ätherwellenwelt. Anlässlich ihres baldigen Abschieds porträtierten die Kollegen Andreas Fellinger (Text) und Mario Lang (Foto) die Radio-Augustin-Macherin (S. 22). Danke, Reli, und viel Spaß in der Pensi!