Augustin 526

Vom Auswandern und Ableben

Es ist allgemein bekannt, dass der Most in Niederösterreich die Vierkanter erbaut hat. Dagegen wissen nur Eingeweihte von den «Dollars», mit denen viele Häuser im Burgenland errichtet worden sind. Zählt man eins und eins zusammen, ergibt alles einen Sinn: Chicago gilt als die größte burgenländische Stadt der Welt, also floss und fließt dementsprechend in Übersee erwirtschaftetes Geld zurück in die Herkunftsregion der Auswanderer_innen. Erstaunlicherweise wurde darüber noch nicht allzu viel geforscht, wie Kollegin Lisa Bolyos auf ihrer Recherchereise durchs östlichste Bundesland erfahren durfte. Dabei gäbe es (noch) Zeitzeug_innen und erst recht Nachfahr_innen, die darüber bereitwillig Auskunft geben (Seite 6 und 34). Von Wien kann man nicht behaupten, dass sie die größte Zhejiang’sche Stadt der Welt sei, obwohl rund 90 Prozent der in Wien lebenden Chines_innen aus der oben genannten Provinz stammen. Die Filmemacherin Weina Zhao zählt sich selber nicht zur chinesischen Community in Wien. Zunächst beabsichtigte sie sogar, mit ihrer Arbeit diesen Begriff der Community «aufzulösen», musste aber feststellen, dass sie sehr wohl gelebte Realität ist (Seite 10).
Mit dem «Himmelreich» beschäftigte sich aus traurigem Anlass Jella Jost in ihrer Rubrik Cherchez la Femme: Christa Urbanek, Augustin-Leser_innen vielleicht noch als schmähführende Teufelin auf dem Titelbild einer Weihnachtsausgabe in provokanter Erinnerung, hat diese Welt verlassen (Seite 28). Abseits der Bühne, auf der sie sich gerne als körperbetonte Performerin gezeigt hat, arbeitete sie unter anderem ehrenamtlich in Obdachloseneinrichtungen. Daher ein Achterl auf sie in Ehr’n. Und es muss ein Uhudler sein, denn dieser sogenannte Direktträgerwein hat mit Nordamerika sehr viel zu tun. Das ist aber eine etwas andere Geschichte, die Sie auf unserer Website im kostenlos zugänglichen Heftarchiv (Nr. 390) nachlesen können.

Näher am Leben

Augustinerin Kerstin Kellermann

Ich denke, es war 2000 oder 2001, als ich mit zwei afrikanischen Kollegen von der Bunte Zeitung (heute The Global Player), bei der ich Redakteurin war, den Augustin besuchte. Es ging darum, ob einige unserer afrikanischen Verkäufer auch den Augustin … weiterlesen

Boulevard ohne Bevölkerung

wos is los … beim Augustin

Es war einmal eine Zeit, da gab es jede Menge Ostereier zu suchen. Vereinzelt wurde auch nach Osterhasen Ausschau gehalten. Neu an den diesjährigen Feiertagen war die Heimsuchung durch den Osterlockdown – und dessen Verlängerung um mindestens eine zu… weiterlesen

Vom Leben erzählen

eingSCHENKt

Herr A wird als Einzelkind in Niederösterreich geboren. Nach einer Lehre als Maler und Anstreicher und dem Besuch der Unteroffiziersschule zieht er wegen einer Beziehung nach Oberösterreich. Seit dem Tod der Eltern verschlechtert sich sein psychische… weiterlesen

«Auf Amerika fahren, das wär gut, und da kann man viel Geld verdienen»

Chicago, sagt man, sei die größte burgenländische Stadt der Welt. Als das Burgenland noch sehr arm und Amerika noch sehr vielversprechend war, zog es von Güssing bis Kittsee Zehntausende über den Atlantik. Eine Suche nach ihren Spuren.

Text & … weiterlesen

Heimat ist eine Landkarte mit vielen Punkten …

… und Wien ist einer davon. Manche Austro-Chines_innen kamen als Kinder, manche um Arbeit zu finden, andere sind in Wien geboren. Gemeinsam ist ihnen, dass sie mit der Teigtascherlmafia wenig am Hut und rassistische Sprüche satthaben.

Text: Weina … weiterlesen

Wie wär’s mit ein bisschen Enteignung …?

Immo Aktuell

Das Palais Auersperg steht zum Verkauf. Und das nicht zum ersten Mal. Das mondäne Barockgebäude hat eine wechselvolle Geschichte. Zuletzt diente es als Spekulationsobjekt zwielichtiger Gesellschaften.

Text: Christian Bunke
Illustration: Much

F… weiterlesen

Wie im Märchen

Die Schenke ist in der Josefstadt geblieben

Dieselbe Hausnummer, das sei ein Zeichen gewesen, erzählt Sarah vom Kollektiv Die Schenke mit Augenzwinkern. Die Schenke ist ein Kost-nix-Laden mit einem Sortiment, wie man es sich von einem solchen auch erwarten darf: Haushaltswaren, Geschirr, Bekle… weiterlesen

«Alles kalkuliert, alles Absicht»

Geschichten vom Kapital

«Vor zwei Jahren, also mit fast vierundvierzig, habe ich die letzte BAfÖG-Rate zurückgezahlt. Gerade noch rechtzeitig vor der Menopause.» In Fischfabrik erzählt Lucy Fricke von ihrem jüngeren Ich und dem Aufstieg vom Meerestiere-Abfüllen zur studiert… weiterlesen

Was wünschen Sie sich?

Reinprechtsdorfer Straße

Momentan sausen die Autos nur in eine Richtung. Der U-Bahn-Ausbau hat aus der Reinprechtsdorfer Straße eine Einbahn gemacht – ja, Radfahren geht auch in die Gegenrichtung, de jure! De facto ist es lebensgefährlich. Die Schneise Wienzeile – Gürtel – T… weiterlesen

Video-Wunder-Land

In den 90er-Jahren gab es in Wien fast 1.000 Videotheken – davon haben nur wenige überlebt. Und die älteste Videothek Österreichs befindet sich nicht in Wien, sondern in Kärnten.

TEXT & FOTOS: CHRIS HADERER

Es war im Jahr 1975, als das Kino… weiterlesen

«Zwischen zwei Welten»

Lokalmatador

Srečo Dolanc ist ein Vorbild für Gehörlose. Er arbeitet in einer Apotheke in Mariahilf.

TEXT: UWE MAUCH
FOTO: MARIO LANG

Hörenden Kund_innen, die die Apotheke betreten, winkt er mit einem Lächeln zu sich an die Tara, um ihnen dort zu deuten: «… weiterlesen

Als Sport zum Spektakel wurde

100 Jahre Sportgeschichte in Österreich im Museum NÖ

Eine ambitionierte Ausstellung zeigt das Museum Niederösterreich: Nichts weniger als «Das Jahrhundert des Sports» wird in fünf Kapiteln unter dem Titel I wer’ narrisch! aufbereitet. Für diese Herkulesaufgabe hat sich auch gleich ein Kurator_innenteam… weiterlesen

Sorgenvolle Bestandsaufnahme

Architektur

Nichtbauen ist das neue Bauen. So kann man den Imperativ einer ressourcenkritischen Architektur fassen, der, so der Titel eines sehr zugänglichen Bandes, von Sorge um den Bestand getragen wird. Gemeint ist nicht nur die nostalgische Sorge um die Schö… weiterlesen

Das weibliche Volkslied

Die umtriebige Musikerin Julia Lacherstorfer (Alma, Ramsch & Rosen, Neuschnee) hat mit Spinnerin – a female narrative ein Album vorgelegt, das sich mit der weiblichen Erzählperspektive in Volksliedern beschäftigt.

INTERVIEW: ROBERT FISCHER

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Lieder der Liebe

Musikarbeiter unterwegs … Rossauer Lände, Rumänien, mit den Troubadouren

Romance von Diana Rasina ist ein ganz wunderbares Album. Die Musikerin ergründet Ideen von «Romantik» und bietet einnehmende Adaptionen der reichen Liebeslieder-Literatur romanischer Sprachen.

Text: Rainer Krispel
Foto: Mario Lang

«Alles, was … weiterlesen

Außer Rand und Band im Haus der Geschichte

Aus der KulturPASSage

Mein diesmaliger Museumsbesuch führte mich über eine Rätselrallye durch das Haus der Geschichte Österreich. Ich war mit nicht nur einem, sondern zwei Kindern dort, was rückblickend eventuell nicht so klug war. Wer schon mal versucht hat, irgendetwas … weiterlesen

In memoriam Werner Pirchner

Konzert

Vor 20 Jahren verstarb der grandiose Musiker Werner Pirchner, ein Tiroler Künstler mit Weltgeltung. Mit anarchistischem Witz und beißendem Spott bedachte er zeit seines Lebens Heimattümelei und autoritäre Zustände, am be­eindruckendsten im Film Der U… weiterlesen

Gehobener Filmschatz

Filmbuch

«Nein! Sicher nicht. Das machst du nach meinem Tod», antwortete Maria Lassnig auf Hans Werner Poschaukos Vorschlag, Filme, die auf ihrem Dachboden in einer Kiste lagerten, zu veröffentlichen. Lassnig hatte in ihrer New Yorker Zeit zu filmen begonnen…. weiterlesen

Menschlichkeit in bitteren Zeiten

Roman

Beatrix Kramlovsky hat viel zu erzählen zwischen ihrem ersten Satz aus dem Prolog, «Die Zeit ist stumm. Sie hängt über den Lagern, über den Männern als zähe Lautlosigkeit», und ihrem letzten aus dem Epilog, «Sie war sein Land». Sie, das ist Fanny, di… weiterlesen

Christa Urbanek. Zum Geleit über den Tod hinaus

Cherchez la Femme

Liebe Christa, ich erinnere mich lebendig an eine Zusammenkunft einiger Künstlerinnen, vor mindestens zehn Jahren, darunter auch die phänomenale Filmemacherin und Malerin Mara Mattuschka, denn es war in ihrem Atelier in Ottakring, als wir um den rund… weiterlesen

Da schreibt die Zeit um zu danken | Gerade aus

Da schreibt die Zeit um zu danken

 

Da schreibt die Zeit um zu danken:

Wie geht es dir

Ja danke

Es geht mir

Ich gehe in mir

Und von dort

Gehe ich nach außen

Nach außen führen schön Wege

Die oft deine Gedanken begle… weiterlesen

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