Augustin 557
Auswärts unterwegs
Der Winter kommt mit Sicherheit. Mit kaltem Wind und langer Dunkelheit. Dann wird sich das Leben indoor abspielen – auf dem Sofa, in der warmen Küche, im teuer beheizten Büro oder auf dem Kinostuhl. Noch aber laden die Temperaturen ein, hinaus auf die Straße zu gehen.
Wien per pedes kann aber auch eine zu heiße Sache sein. Abkühlung findet mensch in den vielen – um die 700 – Durchhäusern Wiens. Öffentliche Abkürzungen, ob schön oder hässlich, sie sind jedenfalls praktisch und demokratisch. Ihren Streifzug durch diese Öffnungen der Stadt hat Susi Mayer für die Coverstory mit Text und Fotos dokumentiert (S. 6).
Wer zu Fuß unterwegs ist, läuft unvermeidlich bei Denkmälern vorbei. Doch nichts sei unsichtbarer als Denkmäler, befand vor einem Jahrhundert Robert Musil. Nicht so für Eileen Heerdegen, eine der drei Gewinner:innen des Schreibwettbewerbs «Wien und seine Denkmäler», initiiert von der Kunsthistorikerin und Augustin-Kolumnistin Tanja Schult, durchgeführt mit dem Augustin. Eileen Heerdegen schreibt über ihren persönlichen Bezug zum Gutenberg-Denkmal am Lugeck, denn davor kamen sich ihr 80-jähriger Vater und sie nahe (S. 14).
Was Spazierende gewiss nicht auf den Wiener Straßen erwarten, ist die Begegnung mit einem Elefanten. Mit einem Vintage-Bild aus Wien hat Nadine Kegele, Augustin-Lektorin und -Kolumnistin, die an der VHS Ottakring Basisbildung unterrichtet, die Kreativität ihrer Schüler:innen herausgefordert. Die Jugendlichen ließen freien Lauf – ihrem kreativen Geist, nicht den Elefanten, versteht sich (S. 22).
Genießen Sie weiterhin den Wiener Sommer, liebe Leser:innen! Und sorgen Sie sich nicht!
Einen Elefanten werden Sie auf der Straße nicht sehen. Wer bestimmt noch heuer nach Wien kommt ist der Winter. Noch ist es auswärts am Schönsten. Und wenn Sie schon draußen sind: Nehmen Sie nicht nur Wiens Denkmäler, nehmen Sie auch unsere Augustin-Verkäufer:innen wahr.