Augustin 567
Digitalisierung, Umwelt und Ethik
Technologien bergen Gefahren. Da ist etwa die Frage des Ressourcenverbrauchs. Was passiert mit den Dingen, wenn sie kaputt oder nicht mehr gebraucht werden? Was machen Menschen mit den Produkten und was machen die Produkte mit Menschen? In dieser Ausgabe geht es schwerpunktmäßig um Fragen wie diese. Unser Coverthema befasst sich mit Auswirkungen der Digitalisierung. Barbara Eder recherchierte zum Energie- und Ressourcenverbrauch digitaler Technologien und stellt die Bewegung «Bits und Bäume» vor, die auf die Umweltschädlichkeit digitaler Anwendungen hinweist sowie Alternativen aufzeigt (S. 6). Für Digitalen Humanismus, der Menschen ins Zentrum technischer Entwicklungen stellt, setzt sich TU-Dekanin Gerti Kappel ein. Mit ihr sprach Elisabeth Kling über ein Nachdenken über Grenzen und ethische Prinzipien im digitalen Raum (S. 8).
Was gerade das Neueste vom Neuen darstellt, kann bald veraltet und somit Schrott oder bestenfalls ein Museumsstück sein: das aufziehbare Grammophon, das Wählscheibentelefon oder der Röhrenfernseher. Gerätschaften dieser Art und auch ältere Computermodelle sind im kleinen Elektronikmuseum der HTL Donaustadt ausgestellt. Christoph Fellmer hat die Schausammlung im Schulkeller, die meist nur in der «Langen Nacht der Museen» öffentlich zugänglich ist, besucht (S. 14).
Manchmal hat ein schlimmes Ereignis eine positive Nebenwirkung. Infolge der Teilung Europas nach 1945 entstand ein breiter Grenzstreifen, der sich nach dem Fall des «Eisernen Vorhangs» als besonderes Biotop entpuppte. Uwe Mauch stellt den Biodiversitätsforscher Thomas Wrbka vor, der die ehemalige «Todeszone» wissenschaftlich untersucht und sich für den Erhalt des Naturgebiets engagiert.
Kein Produkt des «Kalten Krieges», sondern des Ersten Weltkriegs ist Jaroslav Hašeks Satire Die Feldzugsbilanz des Hauptmannes Alserbach. 100 Jahre nach dem Tod des tschechischen Autors veröffentlichen wir im «dichter innenteil» diese Erzählung (wahrscheinlich) das erste Mal auf Deutsch.