Augustin 570
Konflikte für den Weltfrieden
Zwischenmenschliche Konflikte sind unumgänglich, und sie sind vor allem eins: notwendig. Die Erfahrung, dass sie unter den zu Tisch kehren eher schädlich als hilfreich ist, hat jede:r schon gemacht. Eher früher als später kommen sie wieder hoch, und wirbeln eine Menge Staub auf.
Gefährlich ist es, wenn sich militarisierte Staaten mehr oder weniger politische Interessen mit Gewalt erkämpfen. Krieg hat eben nichts von Konfliktaufarbeitung, vielmehr generiert er weitere Konflikte, Kalamitäten, sinnlose langandauernde Kämpfe, die nur in Sackgassen führen und auf dem Weg dorthin Leben rauben. Was Kriege verursachen, wissen wir alle nur zu gut. Leider!
Aus diesem Grund hat sich die Friedensforschung nach dem Zweiten Weltkrieg etabliert. Um gewaltfreie sachdienliche Wege des Interessensausgleichs zu erforschen, aufzuzeigen und dafür zu lobbyieren. Das Commitment der Politik braucht sie allemal. Wie es mit der Friedensarbeit im neutralen Österreich steht, dem geht Christoph Fellmer in der Coverstory nach (S. 6).
Konflikte sind mitunter wichtige demokratische Treiber, um Entscheidungsträger:innen zu dringend notwendigen Gesetzen zu drängen – ob mit Protesten auf der Straße oder Verhandlungen im Gerichtssaal. Letzteres nutzen nun zwölf Kinder und Jugendliche. Sie ziehen gegen die unzureichende Klimapolitik Österreichs vor den Verfassungsgerichtshof. Dazu mehr in der Klimazone von Katharina Rogenhofer (S. 14).
Friedlich dahin krabbeln Kritter, fiktive Mischwesen aus Tier und Mensch, in Büchern, die Julia Grillmayr besonders gerne liest (S. 20). Ob die kriechenden wandelbaren Wesen auch mal beim Streiten beißen? Das überlasse ich lieber Ihrer Vorstellungskraft. Unbestritten ist, wage ich zu behaupten, dass sie nicht Teil der Sozialdemokratischen Partei Österreichs sind, sonst hätten wir ihre Rosenkriege bereits medial mitbekommen.